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Find your why!

Find your „Why“! Oder: Wie Motivation entsteht

In unserem Leben und in unserem Training gehen wir durch Höhen und Tiefen. Wir feiern Erfolge und kämpfen uns nach einem Misserfolg wieder nach oben. Für letzteres fällt es manchmal schwer, die nötige Motivation aufzubringen. Doch was macht Motivation eigentlich aus? Wie kann man sie fördern und warum hilft es, dabei das „Warum?“ im Blick zu behalten?

Zuerst: Was ist Motivation eigentlich und wie entsteht sie? 

Das Wort Motivation leitet sich vom lateinischen Wort „movere“ (bewegen, antreiben) ab. Motivation ist demnach eine Art Antrieb für unser Handeln. Doch das alleine reicht für die Begriffsklärung nicht aus. Wir gehen noch etwas tiefer: Aus psychologischer Perspektive sind drei Begriffe entscheidend: Motiv, Motivation und Situation.

Motive sind relativ stabile Dispositionen unserer Persönlichkeit. Eine Disposition ist etwas, was in unserer Persönlichkeit quasi „vorprogrammiert“ ist und unser Handeln beeinflusst. Das heißt Motive sind Aspekte, die uns unabhängig von einer Situation wichtig sind und uns immer wieder ansprechen. Motive sind das „why“, die Frage nach dem „Warum“, der Grund, warum wir bestimmte Dinge tun, also Situationen gezielt aufsuchen (z.B. zum Training gehen) und andere Dinge lassen (z.B. eben nicht zum Training zu gehen). 

Motivation entsteht dann, wenn unsere Motive auf die entsprechende Situation treffen und es eine Passung zwischen meinem Motiv und den Anforderungen/Umständen gibt, die die Situation bereit hält. Um das etwas klarer werden zu lassen, schauen wir uns dazu die Motive nochmal ein wenig genauer an:

Aus Forschungsperspektive kann das Aufsuchen passender Situationen zum Großteil durch drei Motive in der Persönlichkeit erklärt werden: Das Leistungsmotiv, das Machtmotiv und das Anschlussmotiv.

Das Leistungsmotiv: Wenn ich als Person ein hohes Leistungsmotiv habe, ist es mir von Natur aus wichtig, Dinge zu tun, die anhand ihrer Qualität bewertet werden können. Das heißt, ich investiere Zeit und Energie für einen Output, der sich mit anderen Vergleichen lässt. Die regelmäßige Teilnahme an CrossFit-Wettkämpfen würde zum Beispiel für ein hohes Leistungsmotiv sprechen. 

Das Anschlussmotiv: Das Anschlussmotiv beschreibt, dass ich bestimmte Dinge vor allem deswegen tue, weil ich das Bedürfnis habe, zu einer sozialen Gruppe dazu zu gehören. Wenn ich CrossFit aufgrund des Zugehörigkeitsaspektes und der Community so ansprechend finde, habe ich sehr wahrscheinlich ein hohes Anschlussmotiv.

Das Machtmotiv: Das Machtmotiv beschreibt das Bedürfnis nach Einflussnahme und Kontrolle auf andere Personen. Dies mag auf den ersten Blick negativer klingen, als es ist. Reicht es dir beispielsweise nicht aus, „einfach“ nur als Athlet in die Classes zu kommen und du würdest den Mitgliedern lieber Tipps geben und sie coachen? Dann spricht dies für ein hohes Machtmotiv.

Im Sport können darüber hinaus noch andere Motive eine Rolle spielen: Zum Beispiel das Motiv nach Fitness und Gesundheit oder nach Ästhetik.

Bei den Motiven gibt es für eine Person kein „Entweder – Oder“, vielmehr sind alle Motive in uns vorhanden, nur unterschiedlich stark ausgeprägt. Ein- und dieselbe Person kann demnach z. B. ein stark ausgeprägtes Leistungsmotiv und ein stark ausgeprägtes Anschlussmotiv haben.

Nochmal zur Erinnerung: Motivation entsteht dann, wenn die Situation zu meinen inneren Motiven passt – und umgekehrt. D.h. wenn wir eine Person mit einem sehr hohen Leistungsmotiv in eine Situation „stecken“ die Leistung erfordert, z.B. in eine Trainingseinheit, die auf einen Wettkampf vorbereitet, wird dies Motivation hervorrufen. Weil das Motiv der Person zu der Situation passt. Schicken wir nun ein und dieselbe Person in eine Freizeit-Walking-Gruppe, also zu einer Trainingseinheit mit wenig Leistungscharakter, ist die Passung von Motiv und Situation nicht gegeben und die Motivation bleibt höchstwahrscheinlich aus. 

Aber wie kann ich denn nun meine Motivation gezielt fördern?

  1. Finde heraus, was deine Motive sind! Was ist dein „Warum“? Warum machst du CrossFit?
  2. Und dann: Suche gezielt passende Situationen auf oder gestalte aktiv einzelne Aspekte der Situation!

Ein letztes Beispiel hierfür: Du hast ein hohes Anschlussmotiv, dir ist es wichtig, Teil einer sozialen Gruppe zu sein. Und du willst endlich deinen ersten Marathon laufen: Drehst du alleine deine Runden, ist keine Passung von Motiv und Situation gegeben und es entsteht keine Motivation. Also: Ändere die Situation so, dass dein Motiv angesprochen wird! Bilde zum Beispiel eine Laufgruppe mit Leuten, mit denen du dich gut verstehst und rocke deinen ersten Marathon ?

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Du möchtest noch mehr über diese Thematik erfahren? Folgende Fachliteratur war Grundlage für diesen Blog-Artikel:

Beckmann, J., & Kossak, T. (2018). Motivation and Volition in Sports. In Motivation and Action (pp. 853-889). Springer, Cham.

Heckhausen, J., & Heckhausen, H. (2018). Motivation und Handeln: Einführung und Überblick. In Motivation und Handeln. Springer, Berlin, Heidelberg.

 

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